- Details
Tiefblauer Himmel begleitet uns nunmehr seit Tagen. Der Wind hat sich zunehmend auf Ost stabilisiert. Er fängt regelmäßig morgens mit etwa 3 Beaufort an und steigert sich während des Nachmittags auf gute 5 Bft.
Von Laboe aus ging es am Samstag mit raumem Wind unter Groß und Code Zero (Drifter) bei guten 6 Knoten gen Norden: 325°. Vor Damp, mit dem Umfahren eines Sperrgebietes (welches die einheimischen Segler allerdings nicht davon abhält, einfach drüber weg zu nageln), drehte der Kurs auf fast exakt Nord und damit halben Wind. Der Drifter wurde eingepackt, die Genua kam raus und ... die Logge stand bis Schleimünde konstant zwischen 6,8 und 7,6 Knoten! Berauschend!!! :D
So darf es bleiben.
Bei dieser imposanten Geschwindigkeit hatten natürlich auch die Fähren mit Kurs Skandinavien keine Chance mehr und fielen heillos zurück. ;-) Sie konnten zum guten Schluß nur noch unser Spritzwasser schlucken!
So ein schöner, sonniger Tag lockte auch die Klaus-Peter hinaus auf hohe See. An Bord die vielen wackeren Hochseeangler, die sich reiche Beute versprachen. Die Dorsche purzelten nur noch so an Bord, man hätte bloß den Mund aufhalten müssen. Aber das geht dann wohl doch besser mit den gebratenen Tauben ... vermute ich mal.
Nach dieser Rauschefahrt hatten wir in der großen, guten, aber karg anzusehenden Marina von Maasholm einen Liegeplatz mit der Nase gegen den kalten Ostwind gefunden. An einem sonnigen Tag hat der alte Fischereihafen von Maasholm mit nur noch gaaanz wenigen Fischerbooten dann aber doch seinen ganz eigenen Charme.
Hier ist das Denkmal "Fischer bei der Heimkehr" zu bewundern. Allerdings kehren die Jungs gerade nicht von hoher See, sondern aus der nächsten Kneipe nach Hause zurück. Der Mensch braucht doch immer wieder einen gewissen Halt!
Eine kleine Verschnaufpause auf der Rentnerbank musste einfach sein. Leider war es noch so früh am Tag, dass die tägliche Portion Seemannsgarn ins Wasser fiel ... Schade!
Auf den folgenden Bildern kann man die 2011 mit EU-Mitteln unter dem Motto "Nachhaltige Fischerei" sanierten Kahnstellen bestaunen.
Leider waren die Kahnstellen relativ dünn besiedelt. Also: Wer sich berufen fühlt, hier wäre noch ein Plätzchen frei ...
Ein interessierter Nachwuchsfischer schaute sich schon einmal eingehend das passende Gerät an.
Gut verborgen hinter windigen Reetgrasbüscheln lauerte weiteres Gerät. Nachhaltig eben ...
Die ganz jungen Nachwuchfischer müssen ihr altehrwürdiges Handwerk allerdings erst einmal unter professioneller Anleitung erlernen.
Dieses und die folgenden Bilder zeigen einfach nur einen schönen, sonnigen Frühlingstag entlang der Schleimündung ...
Im Stadthafen von Kappeln vor der dortigen Hebebrücke war es dann mit der Ruhe allerdings vorbei. Dutzende von heimkehrenden Booten wollten durch. Ein langes, sonniges und wunderschönes Christi-Himmelfahrt-Segelwochende ging zu Ende, und Montag wartet die Arbeit. Aber nicht für ein kleines, feines Segelbötchen (Naviculum). Dort geht die Reise nämlich weiter, so ganz ohne schlechtes Gewissen und mit einer passenden Wettervorhersage ... :)
- Details
Eine Portion Lübecker Krebse an Algensalat bitte! Für Alt- und Jungmöwen!
In der alten Hansestadt Lübeck lagen wir in der Altstadt-Marina, direkt im Hansahafen, ca. 500 Meter vom Holsten-Tor und wenige Schritte von der Innenstadt entfernt. Es war zwar immer noch lausekalt, aber allmählich kam Wetterbesserung in Sicht, wie man an der zunehmenden Anzahl der Angler entlang des Kais sehen kann.
Ein gut getarnter Parkplatzwächter hielt in Travemünde Ausschau nach Parksündern. Da noch nicht so sehr viel los war, blieb zwischendurch auch Zeit für ein kleines Schläfchen auf dem angewärmten Asphalt.
An unserem Liegeplatz in der Marina-Baltica in Travemünde waren wir immer im Visier der großen Pötte, denn der Wendeplatz der Skandinavien-Fähren lag genau querab.
Frei nach dem Motto: "Et hätt noch immer joot jejange!", trat der jeweilige Kapitän rechtzeitig auf die Bremse, ohne dabei die Widerstandsfähigkeit unseres GFK-Rumpfes näher zu testen.
Der Himmel über Travemünde ging abends in tiefroten Flammen auf ...
So empfing uns der kleine Fischerhafen in Timmendorf Strand auf Poel.
(Nicht "Timmendorfer Strand" bei Travemünde!) Ein wundervolles Fleckchen zum Ausspannen!
Timmendorf Strand (an der roten Markierung!)
Dieser Hafen ist eine lebendige Mischung aus noch aktivem Fischereihafen und neu ausgebautem Wasserwanderrastplatz.
Wir blieben drei Tage und fuhren von hier aus mit dem Bus über blühendes Frühlingsland in die 28 km entfernte Hansestadt Wismar.
Außerdem gibt es in Timmendorf Strand gewagte Wasserkunstwerke zu besichtigen ...
... man muss allerding ein Auge dafür haben.
Die folgenden Bilder sollen Euch einen kleinen Eindruck von der Idylle und der Schönheit dieses kleinen Hafens geben.
Am frühen Morgen gibt es schon regen Schiffsverkehr in alle Richtungen.
(Der Tonnenleger im Hintergrund hört auf den Namen: "Sturmmöwe", das andere Bötchen im Vordergrund auf den Namen: "Erpel"!)
Auch unser "Schiffchen" fühlte sich, frisch geputzt von Skipper und Mannschaft, zwischen den anderen Fischerbooten und Segelyachten recht wohl.
Hier weist der Skipper den Weg: Übermorgen geht es weiter in Richtung Heiligenhafen.
Einige wenige Kurgäste befanden sich bereits bei ihren Kneipp`schen Anwendungen. Uns war das allerdings noch viiiel zu kalt!
Die Wismarer Fischereiaufsicht "Graubutt" ist überall dort, wo Not am Fisch ist, auch zwischen Wasser und Himmel.
Die ersten sonnigen Tage treiben auch hier oben im Norden endlich die tollsten Blüten.
Die Vegetation ist gegenüber der Köln-/Bonner-Bucht sicherlich noch 3-4 Wochen zurück.
Allerdings strahlt der Raps inzwischen mit dem dunkleren Gelb der Löwenzahnblüten an den Wegrändern um die Wette.
In Timmendorf - frühmorgens nach getaner Arbeit - gönnen sich die Fischer ein bis xxx Fläschen Bier. Allerdings unter strenger Polizeiaufsicht, damit keiner auf die Idee kommt, noch mehr Fische an Land zu ziehen ... Das ist bürgernahe Polizeiarbeit!
Und wenn die Polizei einmal verhindert sein sollte, wacht ein anderes Auge des Gesetzes darüber, dass im Timmendorfer Hafen alles mit rechten Dingen zugeht.
Bei unserem Besuch in Wismar hatten wir echtes Wetterglück, denn eigentlich hätte uns laut Vorhersage dicker Regen erwischen müssen. Die Stadt strahlt frisch renoviert als Teil des UNESCO Welterbe. Sie macht einen quicklebendigen Eindruck und da sie Hochschulstadt ist, gibt es hier auch noch eine gesunde Anzahl junger Menschen. Und in den Nebenstraßen gibt es auch noch viele kleine Geschäfte, die Individuelles anbieten statt dem ganzen globalisierten "Scheix" ...
Auch hier: "Alter schützt vor Torheit nicht", im Frühling schon gar nicht.
Die Jungs von der Wismarer Rockergang hielten kräftig Ausschau nach ein paar passenden Bräuten ...
In diesem appetitlichen roten Haus haben wir dann superleckere Eisbecher vertilgt, es war einfach zu einladend!
Hier kann man noch einmal den Gegensatz zwischen Wismar alt und neu bestaunen, inzwischen ein Gott sei Dank eher seltener Anblick.
Ein paar amerikanische Touristen hatten sich auch schon nach Wismar verirrt.
Hier ein Mitglied der weit verzweigten Kermit-Sippe. Seine Miss Piggy hatte er wohl zu Hause gelassen ...
- Details
Na ja! Fast!
Heute um 16.00 Uhr haben wir die letzte Schleuse auf dem Elbe-Lübeck-Kanal passiert.
Theoretisch reicht Salzwasser bis hierhin. Da die Trave aber mit leichter Strömung Richtung Ostsee zieht, dürfte der Salzanteil eher noch im Nullkommanullnullnix%-Bereich liegen.
Aktuell liegen wir mitten in Lübeck und werden morgen ein bisschen die "schönste Stadt des Nordens" erkunden.
Hoffentlich bei einem geringfügig besseren Wetter als die letzten Tage. Die Temperaturen waren zwar auch für einzelne Stunden knapp zweistellig, aber sowohl die (Graupel-/Hagel-)Schauer als auch der schneidende Wind waren überflüssig!
Am Freitag geht's dann das letzte Stück mit gelegtem Mast zur Marina Baltica in Travemünde. Ca. 10 sm, etwa 2 Stunden Fahrt.
Den Rest des Tages werden wir dann durch Travemünde stöbern und Samstag zusammen mit Freunden, die uns besuchen kommen, den Mast stellen. Dann ist Naviculum endlich wieder ein richtiges Segelboot.